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Guinea

Hach Guinea... es war fast Liebe auf dem ersten Blick als wir den bisher nettesten und schnellsten Grenzuebergang hinter uns hatten. Die von Senegal finanzierte asphaltiere Straße fuehrt nach der Grenze noch durch etliche kleine huebsche Doerfer bevor sie nach ca. 100km plötzlich aufhört. Schon nach der ersten darauffolgenden Kurve hat man das Gefühl sich in Mitten eines Dschungels weitab von jeglicher Zivilisation zu befinden. Die rote Erdstraße führt durch dichten Wald über viele kleine Huegel und Taeler und wird hin und wieder von kleinen Baechen unterbrochen. Die meisten dieser sind niedrig genug um sie mit dem Auto zu durchqueren oder es fuehren Bruecken darueber doch an einer Stelle wartet eine von Hand betriebene Faehre auf vorbeikommende Autos. Als wir auf der Mitte des Flusses den, aus der Luft gegriffenen, Preis erfahren haben und uns weigerten diesen zu zahlen, ging es kurzerhand wieder zurueck. So machten wir es uns am netten Flussrand bequem und packten Melonen und Brot aus und ueberlegten schon einen Kaffee zu machen als- wer haette das gedacht- der Preis ploetzlich doch verhandelbar war. Eines der heimischen Krokodile im Fluss haben wir leider nicht zu Gesicht bekommen und auf unser Angebot, das Schiff selbst anzutreiben, wollten sie auch nicht eingehen...
Innerhalb eines Tages haben wir neben Waranen, 2 grüne Mambas gesehen und eine Herde/Rudel? von mindestens 100 Affen hat vor uns die Straße im Laufschritt ueberquert. Haaaaaachhhh :) Aehnlich ist es uns dann praktisch durch das ganze Land ergangen, hi und da kleine Dörfer in Mitten unglaubich schoener und unberührter Landschaft. Im ganzen Land haben wir praktisch nie Strommasten zu Gesicht bekommen und nur in 3 etwas groesseren Dörfern haben wir beobachten können, wie gerade Solarstrassenlampen aufgestellt werden. Für den täglichen Bedarf an Stom verfügen viele über Generatoren und fast in jeder noch so kleinen Siedlung gibt es einen kleinen Stand der nur aus Steckdosen besteht mit denen jede Menge Handys geladen werden.


Die Schlafplatzsuche hat sich auf Grund der dichten Vegetation und aus Mangel an kleinen Seitenstrassen anfangs ziemlich schwierig gestaltet. Es hat sich jedoch schnell herausgestellt, dass die meisten Doerfer einem sehr gerne einen Platz zum Schlafen anbieten. Dafuer muss man nur die Erlaubnis des Dorfoberhauptes einholen. Diese sind recht leicht zu entarnen, man suche einfach nach einem etwas älterem männlichen Wesen das ein riessigen Radio mit sich herumschleppt. Allerdings sollte die Ankunftszeit geplant sein - denn kaum hat man einen Fuß aus dem Auto gesetzt, kann man damit rechnen, dass einen auch auf diversen Suchen nach Kloplatz etc. mindestens 60 interessierte Dorfbewohner verfolgen. In den Dörfern sind wir immer sehr herzlich empfangen worden... was allerdings auch daran liegen könnte, dass wir oefters mal mit eine der vielen NGOs verwechselt worden sind, die man praktisch im ganzen Land findet und deren Toyota Hilux und Landcruiser noch am ehesten dem Bemach, neben all den überladenen alten Peugeots, glichen. Leider werden diese in ihrer Anzahl noch von einer der größten Miningcompanys weltweit "Rio Tinto" übertroffen. Die meisten Hotels die in unserem Reiseführer angeführt worden sind, gibt es entweder nicht mehr oder aber, die teureren und besseren, sind zu Privatwohnungen von Rio Tinto umfunktioniert worden. Ein Österreicher der in Ghana selbst für eine Miningcompany arbeitet, hat uns erzählt, dass "wenn die (Rio Tinto) im Lande sind, dann ist was los... Die stürzen die Regierung wenn sie wollen."
Da die Versorgung mit Sprit nicht sonderlich gut durch Tanklaster funktioniert, die für die oft sehr schlechten Strassen Ewigkeiten brauchen (und die meiste Zeit sowieso am reparieren sind) und daher viele der Tankstellen leer sind, fungiert jedes Auto, auch (ehemailge) Schulbusse, als Lieferauto.