Marokko
Mauretanien
Senegal
Guinea
Cote d'Ivoire

Cote d'Ivoire

"Woher hast du diese Wunde am Fuss? Wieso ist dein Schuh kaputt? Was arbeitet dein Freund? Wem gehoert das Auto? Wie oft habt ihr darin Sex?"...
Diese und noch viel mehr Fragen wurden uns beiden in Einzelverhoeren (einzeln im Sinne von: wir beide von einander getrennt - allerdings mit jeweils vielen Zuhoerern) kurz nach der kleinen Grenze gestellt.
Kurz bevor wir vor Wut die Polizisten und Zuschauern attakieren... wollten, haben wir endlich das ungestempelte Carnet de Passage zurueckbekommen. Und konnten so abhauen. ... allerdings mit einem etwas mulmigen Gefuehl: kein Laissez-passer und kein Stempel im Carnet? Haetten wir das das viele Geld das der PlayStation Portable spielende Polizist/Zollbeamter verlangt hat- "wegen dem Papierkram" - doch zahlen sollen damit er seinen Job korrekt ausfuehrt?
Zurueck wollten wir auch nicht, also weiter in die unwirkliche Hauptstadt: Yamoussoukro. Die Geburtstadt des 1. Praesidenten der Elfenbeinkueste: Felix Houphouet-Boigny der von 1960 bis zu seinem Tod 1993 regiert hat. Die einspurige Asphaltstraße verwandelt sich kurz vor der Stadt ploetzlich in eine sechsspurige Allee (nach der Stadt geht es wieder einspurig weiter). Ein angelegter See in Mitten der ziemlich leer wirkenden Stadt mit Muellkuebel und Parkbaenken, Strassenlaternen und natuerlich die Basilique de Notre Dame de la Paix. Und das alles fast fuer uns allein! Innheralb von drei Jahren (1986-1989) wurde die Basilika von 1500 Zwangsarbeitern errichtet. Die Kosten beliefen sich angeblich auf ca. 300 Millionen US-Dollar. Wie sie finanziert wurde, wollte der Praesident nicht besprechen, er habe einen "Deal mit Gott" gemacht und dessen Businees offen zu diskutieren sei mehr als indiskret. Sie ist auf jeden Fall sehr spektakulaer. Bis auf die Hoehe (obwohl diese eigentlich auch durch das Kreuz auf der Kuppel) ist sie in fast jeder Hinsicht groesser als der Petersdom. Papst Johannes Paul II bestand darauf, dass ein Krankenhaus nebenan gebaut wird, ansonsten haette er sie nicht eingeweiht. Das Krankenhaus ist immer noch im Bau...


Beim Durchfahren haben wir meist nicht viel mehr als irgendwelche Plantagen gesehen, vom Regenwald ist praktisch nichts mehr uebrig :-(. 1970 hat es noch 5000 Elefanten gegeben, mittlerweile sind es weniger als 300, die meisten davon leben in Nationalparks.

Die eigentliche Hauptstadt, Abidjan, mit 3,5 Millionen Einwohnern, oekonomischer Motor und Regierungssitz, hat schon einmal bessere Zeiten gesehen. Nach zwei Buergerkriegen, der letzte vor 2 Jahren und der schlechten Wirtschaftslage seit 1980, kein Wunder. Die meisten (Hoch)Häuser sehen wohl schon laenger renovierungsbeduerftig aus und neue sind fast keine zu sehen. (okay, zugegeben, am Bild sieht sie nicht so schlecht aus ;)
Nichtdestotrotz.... haben uns viele Menschen in in anderen Laendern von der Stadt vorgeschwaermt wobei unklar ist, ob sie wirklich alle (in letzter Zeit) dort waren.

Generell war die Stimmung im ganzen Land relativ angespannt und vom Brotverkaufer bis zum Polizisten wollte jeder/jede, dass wir ihn/sie schnellstmoeglich nach Europa bringen. Einige haben uns auch erklaert, dass sie sich sicher sind, dass bald wieder Krieg ausbrechen wird. Besonders sicher haben wir uns selbst nie gefuehlt, es hat auch nicht geholfen, dass die Einheimischen uns dauernd erzaehlt haben, wiiiiiee gefaehrlich es gerade ist. Die Polizei hat auch noch ihren Beitrag dazu geliefert: Wenn sie gerade nicht von vorbeifahrenden Autos Geld und sonstiges eingesammelt haben, haben sie am Liebsten ihre Zeit mit uns verbracht. Bei fast jedem Checkpoint sind wir zuerst einmal nach Geld gefragt worden, nachdem wir uns weigerten zu zahlen haben sie angefangen uns zu beschimpfen und sonst wie zu belaestigen, die Türen vom Auto aufgerissen und das Auto wurde einmal sogar konfisziert... Nach dem letzten mehrstuendigen Aufenhalt auf einer Polizeistation, haben wir uns geschworen, keinen Fuss mehr in dieses Land zu setzten... nur um dann noch zwei mal mit dem Bus einzureisen. Keine Probleme fuer uns dafuer mussten die Fahrer in die Tasche greifen...